3.2.8. Einzelfiguren

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In einer Nische der nördlichen Seitenwand stehen drei Figuren: eine Madonna (um 1480) und zwei versilberte Büsten von Joachim und Anna (um 1730).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die entsprechende Nische der Südwand enthält die heilige Familie: Jesus als Knabe mit Maria und Joseph (erste Hälfte des 18. Jahrhunderts).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Darüber, ebenfalls an der Südwand, eine spätbarocke Kreuzigungsgruppe. Unter dem Kreuz stehen drei Personen: Maria, die Mutter Jesu, der Lieblingsjünger Johannes und Maria Magdalena, die zu den ersten Zeugen der Auferstehung zählte und der man auch den Ehrentitel „Apostolin der Apostel“ gegeben hat: Markus erzählt, dass Jesus zuerst Maria Magdalena erschien (Mk 16,9); nach Mt 28,1, Lk 24,10 waren es die Frauen, die die Jünger vom leeren Grab unterrichteten. Auch die Szene von der Begegnung Marias von Magdala mit dem Auferstandenen im Garten (Joh 20,1–18) spricht von ihrer besonderen Beziehung zu Jesus.

An den Seitenwänden jeweils zwischen dem zweiten und dritten Fenster findet man an der Nordseite die heilige Appolonia und gegenüber an der Südseite noch einmal den heiligen Johannes Nepomuk. Beide Figuren stammen aus der Erbauungszeit der Kirche um 1750–1760. 

Hinter der frommen Darstellung einer jungen Frau verbirgt sich eine tragische Geschichte. Bischof Dionysius von Alexandria († 265) berichtete in einem Brief über eine Christenverfolgung in Alexandrien (248), deren Opfer Apollonia wurde. Apollonia war eine in der Gemeinde geschätzte ältere Frau, die Jungfrau geblieben war. Der wütende Pöbel soll sie ergriffen und ihr sämtliche Zähne ausgeschlagen haben. Man drohte, sie lebendig zu verbrennen, falls sie ihrem Glauben nicht abschwört. Aus Verzweiflung stürzte Apollonia sich selbst in die Flammen. Die großen Kirchenväter Ambrosius und Augustinus beschäftigte ihr Tod; kritisch stellten sie sich der Frage: wirkliches Martyrium oder doch Selbstmord? Ihrer Verehrung tat das keinen Abbruch. Der Bericht des Dionysius wurde auf verschiedene Weisen legendarisch ausgestaltet. Die typische Darstellung mit Zange (und Zahn) machte sie zur Patronin gegen Zahnschmerzen.

Der heilige Johannes Nepomuk ist auch an der unteren Empore und auf dem Antependium des linken Seitenaltars dargestellt (zur Beschreibung vgl. hier).

Unter der Empore rechts und links noch einmal zwei Einzelfiguren: Jesus als Auferstandener, seine Wundmale dem Betrachter hinhaltend. Sein Umhang wird von einer Schnalle zusammengehalten, die sein brennendes, von dornen verwundetes Herz vor einem Strahlenkranz zeigt. Gegenüber noch einmal Maria als Schmerzensmutter.

 

Literatur

•    Art. „Apollonia von Alexandria“, in: Joachim Schäfer, Ökumenisches Heiligenlexikon, online auf: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Apollonia.htm [abgerufen am 21.11.2016]

 

untenlinks

untenrechts