3.2.1. Pfarrkirche St. Peter und Paul

Das Hauptfresko – Die Kartuschen um das Hauptfresko – Das Chorfresko – Die Fresken an den Emporen – Der Hauptaltar und die Seitenaltäre – Die Kanzel – Die Einzelfiguren

                                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                            Pfarrkirche St. Peter und Paul, Genderkingen, Ansicht von Norden

Die Gründung des Ortes Genderkingen könnte schon um das Jahr 600 herum liegen. Das Patrozinium „St. Peter“ zusammen mit einem Ortsnamen auf  ingen lassen dieses hohe Alter vermuten. Die erste urkundliche Erwähnung geht 700 Jahre zurück. Seit 1335 traten die Marschälle von Oberndorf als Grundherren auf. 1478 wurde das ganze Dorf an das Zisterzienserkloster Kaisheim verkauft, dieses blieb bis zur Säkularisation 1803 Eigentümer.

Die Geschichte des Gotteshauses ist mit der Ortsgeschichte eng verknüpft. Die heutige, geschlossen wirkende Gestalt der Kirche repräsentiert im Wesentlichen den Neubau von 1750 bis 1755 unter Pfarrer Maximilian Hegenauer. Die Außenansicht von Norden (oben) zeigt den Turm, die vier hohen rundbogigen Fenster und die aufgemalten Pilaster, die die Fassade gliedern. Der Turm (von ca. 1350) und ein Teil des Mauerwerkes stammen noch von der gotischen Vorgängerkirche. An die Erbauung erinnert in der Kirche das Epitaph für Pfarrer Hegenauer und auch das Chronostichon über dem Chorbogen. 

 

 

 

 

 

 

 

Der Text des Chronostichons nimmt Bezug auf das Patrozinium:

„Esto hic locus sanctae Trinitati divaeque parenti ex asse dicatus 

necnon honori sanctorum apostolorum Petri atque Pauli sacratus!“

„Dieser Ort soll der heiligen Dreifaltigkeit und der göttlichen Mutter ganz gewidmet 

und zur Ehre der heiligen Apostel Petrus und Paulus geweiht sein!“

 

Die feierliche Einweihung der neuen Kirche erfolgte am 30.7.1781. Sowohl das Epitaph wie das Sterbematrikel von Pfarrer Hegenauer erwähnen, dass er den Neubau „mit eigenen Mitteln“ unternommen hatte. Eine Beteiligung des Zisterzienserklosters Kaisheim ist nicht sicher, aber wahrscheinlich. Belegt ist die Mithilfe verschiedener Gemeindemitglieder. Um 1790 herum wurde der Stuck der Kirche noch einmal etwas überarbeitet, auch der Hochaltar und die Kanzel stammen aus dieser Zeit.

Bemerkenswert ist vor allem die Ausstattung mit den herrlichen Fresken des Rokoko-Künstlers Johann Baptist Enderle († 1798). Sie sind der Grund, warum die Kirche immer wieder liebevoll „nordschwäbisches Schmuckkästle“ genannt wird. Nur wenig vor Beginn seiner Tätigkeit in Genderkingen hatte sich Enderle im Jahr 1753 in Donauwörth niedergelassen und die Werkstatt des Malers J. B. Reißmüller übernommen. So sind die Fresken eines seiner ersten Werke. Bei der Ausführung der Arbeiten half auch noch sein Onkel Anton Enderle aus Günzburg mit. Vor allem der Vergleich mit der von diesem geschaffenen Pfarrkirche St. Peter in Tapfheim legt dies nahe. Die im Folgenden nicht gezeigten 15 Kreuzwegstationen sind höchstwahrscheinlich ebenfalls von Johann Baptist Enderle geschaffen. 

 

Literatur

•    Gabriele Schwab, Kath. Pfarrkirche Genderkingen. [Kirchenführer], Genderkingen/Höchstädt o. J. (nach 1986);

Zusammenfassung auf Wikipedia und bei der Gemeinde Genderkingen hier

•    Adam Horn (Bearb.), Die Kunstdenkmäler von Bayern. Schwaben III. Landkreis Donauwörth, München 1951, S. 253–255

•    Karl Ludwig Dasser, Johann Baptist Enderle (1725–1798), ein schwäbischer Maler des Rokoko, Weißenhorn 1970

•    Karl Batz (Hrsg.), Der Donauwörther Rokokomaler Johann Baptist Enderle (1725–1798). Höhepunkte schwäbisch-bayerischer Freskenmalerei, Donauwörth 1998

•    Informatives zu Johann Baptist Enderle auf http://theodor-frey.de/ulrichenderleleben.htm

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