2.5.9. Ehemalige Allerheiligenkapelle

Die ehemalige Allerheiligenkapelle, früher auch Rochuskapelle genannt, erbaut ab 1471, ist ein einschiffiger spätgotischer Bau mit Pultdach und schlankem Turm. Die im ausgehenden 17. Jahrhundert erneuerte, flache Decke ziert hochbarocker Stuck aus Rahmen, Muscheln und leichtem Akanthus. Das Schmuckstück des Innenraums ist der hochbarocke Altar mit seinem wuchtigen Aufbau, dessen sechs Säulen korinthische Kapitelle tragen. Den Altar ziert das relativ seltene hoch- und spätbarocke Andachtsmotiv der „Sieben Zufluchten“.
Gruft und Karner unter der Kapelle weisen auf ihre frühere Bestimmung als Friedhofskirche hin. Um neue Begräbnisplätze zu schaffen, wurden immer wieder Gebeine ausgegraben und in den Karner der Allerheiligenkapelle gebracht. Die zum Teil beschrifteten Schädel stammen aus dem 14. bis 18. Jahrhundert. Die Gruftkapelle des aufgehobenen Gotteshauses, ein tonnengewölbter Raum mit Stichkappen, präsentiert sich heute völlig schmucklos. Es ist eines der letzten vier in Bayern erhaltenen Gebeinsgewölbe.
Die Kapelle wurde um 1812 säkularisiert, 1904–1986 diente sie als Depot des Museumsvereins, 1999–2003 erfolgte eine Instandsetzung. Der jetzige Eigentümer der Allerheiligenkapelle ist die Stadt Rain.

 

 

 

 

Allerheiligenkapelle Innenansicht

 

 

 

 

 

 

 

  

    Detail aus dem Altarbild

 

 

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